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Mit Yoga, Meditation, Ayurveda und Thai Massage gegen Einsamkeit

Das Ding mit der Einsamkeit … und was Yoga, Ayurveda und Thai Massage damit zu tun haben

„Hä, du bist doch nicht einsam, du hast doch immer Menschen um dich herum.“ ist das was ich meistens höre, wenn ich es ausspreche. Ich bin einsam. Warum ich das hier mit euch teile? Weil es zum einen gestern Abend im Studio Thema wurde und zum anderen, weil ich aufräumen möchte und zeigen möchte, dass Einsamkeit keine hässliche Krankheit ist, von der man lieber niemandem erzählt. Ich finde, wir sollten alle mehr darüber reden und hinschauen. Denn es trifft uns doch alle irgendwann mal im Leben.

Bei Einsamkeit denken die meisten an abgelegene Orte, an nerdige IT-Freaks, alte Opis nachdem ihr Omi gestorben ist und alte grantige Tanten, die ein Duzend Katzen beherbergen … Einsamkeit bezeichnet jedoch eine Empfindung, die Empfindung von Menschen getrennt und abgeschieden zu sein und das fühlen tatsächlich sehr viele Menschen. Single. In Beziehungen. Mit wenig Freunden. Mit vielen Freunden. Mit keinen Freunden. Selbstständig. Angestellt. Arbeitslos. Auf dem Dorf. Und vor allem in der Stadt.

Ich bin einsam. Und das obwohl ich tagtäglich mit so vielen Menschen zusammen bin. Für viele unbegreiflich. Ich will mich hier gar nicht erklären. Um mich geht es mir gar nicht. Seitdem ich über meine Einsamkeit rede merke ich jedoch, wie viele doch nach dem anfänglichen Schreck hellhörig werden und sagen „Klar, so fühle ich mich auch oft.“ … Es geht allen Menschen im Leben mal so – für eine kurze Zeit oder auch länger.

Bei mir ist Einsamkeit nicht erst seit gestern ein Thema. Es ist irgendwie schon sehr lange ein Teil meines Lebens. Dabei habe ich immer schon sehr viele Freunde, war immer recht beliebt und hatte immer Hobbies mit vielen Menschen. Was mir denn dann fehlte? Die Tiefe in den Beziehungen. Dass man keine Tiefe in Beziehungen zu Kollegen oder Menschen, mit denen man nur ein Hobby teilt, aufbaut, ist klar. Und die Tiefe in Freundschaften ging irgendwann verloren. Neben Partner, Job, Haus und Kindern bleibt einfach nicht so viel Zeit. Wenn man selbst aber keinen Partner, kein Haus und keine Kinder hat, dann wird fehlt einem schon irgendwann etwas. Ich habe mich lange für dieses Gefühl geschämt. Hab mich abgelenkt durch sehr viel Arbeit und eine Karriere, die ich gar nicht wirklich wollte. Bin noch einer Tanzgruppe beigetreten, hab mit Chorgesang angefangen, mit Segeln, mit Klettern … die Liste ist unendlich. Ich war viel unterwegs um irgendwann festzustellen, dass ich in den großen Menschenansammlungen nur noch einsamer bin.

Yoga hat mir geholfen. Denn ein großes Thema in der Einsamkeit ist, dass man sich irgendwann verliert. Ich habe meinen Körper nicht gespürt. Wusste irgendwann nicht mehr, was ich wirklich fühle und was ich eigentlich will. Yoga zeigt dir den Weg in den eigenen Körper. Über Yoga, Meditation und viele verwandte Praktiken habe ich irgendwann meinen Körper wieder bewusster wahrgenommen. Habe den Weg zu meiner Intuition zurückgefunden. Weiß heute, dass ich viele Dinge nicht mag, die ich Jahrelang vorgab zu mögen ohne zu wissen, dass ich es nur vorgab. Und noch wichtiger: Ich weiß wieder mehr was ich mag, einfach nur weil ich es mag. Yoga und Meditation schafft einen Rückzug der Sinne und eine stärkere Verbindung zu sich selbst und schafft somit einen entscheidenden Schritt raus aus der Einsamkeit. Raus aus dem Gefühl. Letztendlich ist es nur ein Gefühl. Ein Gefühl was ohne Wertung, Verurteilung und Angst gar nicht so schlimm ist, wie ich oft denke.

Trotzdem trieb mich meine Einsamkeit auf ganz unterschiedliche Wege. Auf diesen Wegen gab es viel Be- und Verurteilung von außen. Erst durch Ayurveda wurde mir klar, dass wir einfach alle untershciedlich sind. Manche Menschen brauchen in einsamen Momenten einfach viele Menschen um sie herum und manche Menschen brauchen Ruhe und noch mehr Rückzug. „Das ist doch Quatsch. Das macht dich doch nur noch einsamer.“ Habe ich oft gehört. Aber da schließt sich der Kreis: was tut mir wirklich gut und was brauche ich? Dabei hilft Yoga und Meditation.

Was aber wenn du zu dem Schluss kommst, dass eine starke Schulter ab und an und eine dicke Umarmung am Ende eines anstrengenden Tages helfen würden um sich weniger einsam zu fühlen? Ja das ist die Sache. Einsamkeit ist ein Gefühl, was in uns entsteht. Der Gegenpart, die Verbundenheit und damit die innere Zufriedenheit, entsteht demnach auch nur in uns. Doch wir Menschen sind nicht dafür gemacht alleine vor uns hin zu sein und ganz bei und in uns zu ruhen. Wir sind dazu gemacht uns zu verbinden, zu kommunizieren, zu bewegen und zu berühren und auch berührt zu werden. Und da haben wir es wieder: Verbindung und Tiefe schaffen, berühren und berührt zu werden, sich zu öffnen und verletzlich zu machen … das macht heute keiner mehr. Zu wenig Zeit. Zu stark (oder eben zu schwach). Und wenn wir doch Zeit haben und bereit dazu sind, dann doch bitte nur mit dem eigenen Partner / der eigenen Partnerin. Thai Massage hat mir Wege aufgezeigt, genau diese Verbindung wieder zu spüren. Als Nehmende und Gebende. Genau das macht übrigens den Unterschied zu klassischer Massage für mich aus. Es geht um die Intension hinter der physischen Berührung. Es ist letztlich etwas was ich nicht in Worte fassen kann. Man muss es erleben und leben. Ich wünsche mir, dass jeder Mensch genau dieses Gefühl der ehrlichen liebevollen Verbindung einmal erleben darf … denn für mich hat sich dadurch so viel verändert und es ändert sich immer noch so viel. Das Einsamkeitsgefühl ist damit nicht dauerhaft weg. Denn immer noch fehlt da die starke Schulter und die ehrliche Umarmung am Ende eines langen Tages … aber ich bin definitiv nicht mehr einsam unter vielen Menschen, ich mache mir keine Sorgen mehr, wenn ich aus einem Gefühl heraus, lieber einen Sonntag alleine verbringe und ich achte mehr auf meine Bedürfnisse. Und vielleicht bringt die ungeschminkte Wahrheit mir langfristig die Menschen in mein Leben, die mit starker Schulter und dicker Umarmung auf mich warten und bleiben. Das ist es was ich uns allen wünsche: mehr Liebe und Verbundenheit – weniger Einsamkeit!

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